

Alltagsunterstützung erklärt
Was ist Alltagsunterstützung für Senioren und hilfsbedürftige Menschen?
Alltagsunterstützung, auch Alltagsbegleitung, Besuchs- oder Begleitdienste genannt, begleiten den Alltag von Senioren sowie hilfsbedürftigen Menschen. Dabei aktivieren und motivieren Alltagsunterstützer*innen Menschen mit Hilfsbedarf, indem sie sich mit Ihnen beschäftigen, Sie in ihrem Alltag unterstützen, ihre Freizeit mitgestalten und Ihnen Gesellschaft leisten. Der Aufgabenbereich von Alltagsunterstützer*innen umfasst Betreuung sowie Assistenz und schließt damit die Lücke zwischen Hauswirtschaft und Pflege. (1)
Aufgaben in der Alltagsunterstützung
Die Alltagsunterstützung hilft Menschen bei der Bewältigung ihres Alltags in verschiedenen Lebensbereichen – sei es durch praktische Alltagshilfe oder auch soziale Aktivitäten. Je nach persönlichem Bedarf und Absprache übernimmt dann die Alltagsbegleitung spezifische Aufgaben.
Unter Anderem unterstützen Alltagsunterstützer*innen hilfsbedürftige Menschen bei folgenden (gemeinsamen) Tätigkeiten in den Bereichen Begleitung, Einkauf oder Haushalt:
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Begleitung bei Arzt- oder Behördenbesuchen
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Begleitung bei Einkäufen
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Schreiben von Briefen
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Hilfe mit dem Computer oder dem Handy
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Unterstützung bei der Haushaltstätigkeit
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Haustiere füttern und pflegen
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Kochen und Backen
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Handwerkliche Arbeiten und leichte Gartenarbeiten
Neben der Alltagsunterstützung übernehmen Alltagsunterstützer*innen für Senioren und Pflegebedürftige je nach Bedarf und Wunsch des Betroffenen auch Aufgaben im Bereich der Unterhaltung und Freizeit, wie:
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Gemeinsamer Besuch von kulturellen Veranstaltungen, Sportveranstaltungen oder Gottesdiensten
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Fahrdienst, zum Beispiel zum Friedhof
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Gespräche
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Spaziergänge und Ausflüge
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Beschäftigungsangebote wie Spielen, Lesen oder Malen
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Anfertigung von Erinnerungsalben
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Musik hören, musizieren, singen
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Brett- und Kartenspiele
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Bewegungsübungen und Tanzen
Die Alltagsunterstützung ist nicht auf einen Aufgabenbereich festgelegt und muss auch nicht alle Aufgabenbereiche abdecken.
Diese Tätigkeit dient nicht nur dazu, dass Sie bei Aktivitäten eine Begleitung haben oder bei alltäglichen Aufgaben eine Unterstützung – im Falle einer vorhanden Pflegebedürftigkeit entlastet der/ die Alltagsunterstützer*in auch die pflegenden Angehörigen. Eine Alltagsunterstützung ist keine Konkurrenz zu einer Pflegefachkraft eines ambulanten Dienstes, denn sie übernimmt keine pflegerischen Aufgaben, verabreicht keine Medikamente (Behandlungspflege) und hilft nicht bei der Körperpflege (Grundpflege).
Der/die Alltagsunterstützer*in hat allerdings Schnittstellen zu anderen Akteur*innen der Pflege und kann das Pflegeteam unterstützen und pflegende Angehörige, Pflegedienstmitarbeitende oder Therapeut*innen ergänzen.
Finanzierung einer Alltagsunterstützung mit vorhandenem Pflegegrad
Wenn Sie einen Pflegegrad haben und zuhause gepflegt werden, haben Sie Anspruch auf die sogenannten Angebote zur Unterstützung im Alltag. Darunter kann auch die Unterstützung der Alltagsunterstützung zählen, wenn Sie dafür zum Beispiel einen Pflegedienst beauftragen.
Dafür können Sie:
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ab Pflegegrad 1 den Entlastungsbetrag,
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ab Pflegegrad 2 Ihren Umwandlungsanspruch von Pflegesachleistungen,
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die Verhinderungspflege oder
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das für die Verhinderungspflege umgewandelte Budget der Kurzzeitpflege nutzen.
Kostenübernahme einer Alltagsunterstützung ohne vorhandenen Pflegegrad
Selbstverständlich können Sie auch Selbstzahler Ihre Alltagsunterstützung finanzieren. Haben Sie keinen anerkannten Pflegegrad, möchten aber trotzdem eine Alltagsunterstützung in Anspruch nehmen, gibt es verschiedene Möglichkeiten der Kostenübernahme:
Kommunale Träger
In manchen Regionen bieten sogenannte kommunale Träger, also die Landkreise und kreisfreien Städte, finanzielle Unterstützung an. Sie helfen Ihnen dann beispielsweise durch Zuschüsse dabei, Alltagsunterstützung in Anspruch nehmen zu können. Informationen dazu, ob Ihr Landkreis oder die kreisfreie Stadt, in der Sie leben, finanzielle Unterstützung anbieten, erhalten Sie bei den Behörden und Sozialämtern vor Ort.
Stiftungen und gemeinnützige Organisationen
Auch Stiftungen und gemeinnützige Organisation, wie die Diakonie oder die Malteser, bieten in manchen Regionen finanzielle Unterstützung an.
Suchen Sie gezielt nach solchen Angeboten in Ihrer Region. Dazu kontaktieren Sie am besten die Stiftungen beziehungsweise Organisationen.
Quellen:
(1) Bundesvereinigung der Senioren-Assistenten Deutschland (BdSAD) e.V. (2023): Was Senioren-Assistenz bietet
https://www.bdsad.de/allgemeine-informationen.html (letzter Abruf am 16.01.2024)
(2) https://www.pflege.de/leben-im-alter/dienstleistungen/alltagsbegleiter-betreuungsassistent/