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Demenz und Aggression verstehen- gelassen reagieren, entlastet begleiten

  • Autorenbild: Alles im Griff UG
    Alles im Griff UG
  • 23. Sept.
  • 2 Min. Lesezeit

Aggressives Verhalten bei Demenz ist für Angehörige und Pflegende oft sehr belastend. Wichtig ist: Aggression entsteht nicht aus „Bösartigkeit“, sondern meist aus Überforderung, Angst oder Schmerzen. Wer die Hintergründe versteht, kann Situationen besser einschätzen und deeskalieren.


Warum kommt es zu Aggression?

Schmerzen oder Krankheit: Betroffene können oft nicht sagen, dass etwas weh tut, die Aggression ist ein „Hilferuf“.

Überforderung: Zu viel Lärm, Hektik oder Veränderungen machen unruhig.

Kommunikationsprobleme: Missverständnisse entstehen, wenn Sprache und Orientierung nachlassen.

Akute Verwirrung (Delir): Plötzliche starke Unruhe oder Aggression kann auch auf eine akute Erkrankung hinweisen (z. B. Infekt). Dann ist ärztliche Abklärung wichtig.


Eine Demenzerkrankung kann zu großer Verzweiflung führen.
Eine Demenzerkrankung kann zu großer Verzweiflung führen.


Was hilft im Alltag?

Ruhe bewahren: Auch wenn es schwerfällt, bleiben Sie gelassen, sprechen Sie ruhig und klar.


Abstand schaffen: Wenn nötig, kurz zurücktreten und der Person Raum geben.


Einfache Sprache: Kurze Sätze, langsames Sprechen, Blickkontakt.


Schmerzen prüfen: Könnte Hunger, Durst, Müdigkeit oder ein körperliches Problem der Auslöser sein?


Struktur geben: Feste Tagesabläufe und vertraute Rituale schaffen Sicherheit.


Individuelle Aktivitäten: Musik, Bewegung oder Beschäftigungen, die die Person früher mochte, wirken oft beruhigend.


Medikamente – ja oder nein?

Zuerst immer ohne Medikamente versuchen. Veränderungen im Alltag, bessere Kommunikation und Schmerzbehandlung helfen oft schon deutlich.

Medikamente sind nur in Notfällen sinnvoll, wenn eine akute Gefahr besteht oder sehr starker Leidensdruck herrscht. Denn die Risiken sind insgesamt erheblich: Schläfrigkeit, Stürze, Herz-Kreislauf-Probleme bis hin zu erhöhter Sterblichkeit können auftreten. Medikamente sollten immer zeitlich begrenzt eingesetzt und ärztlich überwacht werden.


Tipps für Angehörige und Mitarbeitende

  • Nicht persönlich nehmen: Die Aggression richtet sich gegen die Situation, nicht gegen Sie.

  • Muster erkennen: Führen Sie ein kleines Tagebuch: Wann passiert es? In welcher Situation? Das hilft, Auslöser zu verstehen.

  • Unterstützung holen: Schulungen, Gesprächsgruppen oder Beratung durch Demenzzentren entlasten enorm.

  • Eigene Grenzen achten: Pausen einlegen & Hilfe annehmen. Denn nur wer auf sich selbst achtet, kann gut begleiten.


Fazit


Aggression bei Demenz ist ein Signal, kein böser Wille.

Wer die Ursachen sucht, ruhig bleibt und das Umfeld anpasst, kann viele Situationen entschärfen. Medikamente sind nur der letzte Schritt – wichtiger ist, auf den Menschen zu schauen, seine Bedürfnisse zu erkennen und mit Geduld, Empathie und klarer Struktur zu begleiten.


Sie möchten mehr über Demenz erfahren?

Dann schauen Sie sich gerne unsere Blogbeiträge dazu an!



Sie oder Ihre Angehörigen benötigen Unterstützung im Alltag?

Wir sind ein alltagsunterstützender Dienst mit Sitz in Strausberg und bedienen die Regionen Märkisch-Oderland, Barnim, Oberhavel und den Landkreis Oder-Spree.


Kontaktieren Sie uns gerne für ein erstes Telefonat und wir erörtern gemeinsam Ihren Unterstützungsbedarf!


 
 
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